KfW 55 Haus vereint Energieeffizienz mit hoher Wohnqualität

Effizienzhaus 55Beim Haus bauen gilt heute vor allem eine Regel: Je energieeffizienter ein Haus ist, desto höher fallen die Fördermittel durch die Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) aus. Eines der der förderberechtigten Häuser ist das KfW 55. Das KfW Effizienzhaus 55 gehört zu den sparsamsten Häusertypen. Gemessen wird das am Energiestandard des Gebäudes. Dieser Energiestandard trifft Aussagen darüber, wie hoch der jährliche Energiebedarf pro Quadratmeter sein darf.

Was genau ist ein KfW Effizienzhaus 55?

Mit Angabe der Zahl im Begriff KfW-Effizienzhaus wird angegeben, wie weit das Haus die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) unterschreitet. Dabei geht man vom Standard-Niedrigenergiehaus mit 100 Prozent aus. Ein KfW Effizienzhaus 55 darf pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr nur 55 % der Energie des Referenzgebäudes, also des Standard-Niedrigenergiehauses verbrauchen.

  • Qp = Jahres-Primärenergiebedarf des Hauses (darf maximal 55 % betragen)
  • HT = durchschnittlicher, spezifischer Transmissionswärmeverlust der Gebäudehülle nach außen (darf maximal 70 % betragen)
Bei der Berechnung der Energieeffizienz kommt ein Faktorverfahren zum Einsatz, wodurch verschiedene Primärenergiequellen gewichtet werden. Es gibt verschiedene Primärenergiefaktoren, je nachdem wie viel Energie aufgewendet werden muss.
  • Holz: 0,2
  • Öl / Gas: 1,1
  • Strom: 2,6
Gesamt betrachtet soll ein KfW-Effizienzhaus 55 im Gegensatz zum Standard-Niedrigenergiehaus bis zu 45 % an Energie einsparen.

  • Geringe Strom- und Heizkosten ohne besondere Maßnahmen
  • Geringe Auswirkung von steigenden Strompreisen, da viel Eigenversorgung

KfW 55 Förderung beantragen und sparen

Bevor man sich für eine Art des KfW-Energieeffizienzhaus entscheidet, sollte man sich informieren, in welche Förderklasse man dann eingeordnet wird und welche Vorteile man genau erhält. Die KfW bietet für die drei verschiedenen KfW-Effizienzhäuser einen zinsgünstigen Kredit bis zu 50.000 Euro für jede Wohneinheit. Ausgezahlt wird dieser zu 100 % und kann innerhalb von 12 Monaten nach der Zusage abgerufen werden. Bei den Effizienzhäusern KfW 55 und KfW 40 erhalten die Hausbauer zudem noch einen Tilgungszuschuss, der die Laufzeit verkürzt und das Darlehen reduziert:

  • KfW 55: 5 % der Darlehenssumme (bis zu 2500 Euro Einsparung pro Wohneinheit)
  • KfW 40: 10 % der Darlehenssumme (bis zu 5000 Euro Einsparung pro Wohneinheit)
Für Photovoltaik und Blockheizkraftwerke gibt es ein Extra-Förderprogramm der KfW mit dem Namen "Erneuerbare Energien Standard".

KfW 55 Anforderung beachten

Nach der gesetzlichen Neuregelung aus dem Jahr 2009 darf ein KfW Effizienzhaus 55 einen maximalen Heizwärmebedarf nicht überschreiten. Gleichzeitig muss der Transmissionswärmeverlust gering gehalten werden. Das bedeutet, dass das Haus im Vergleich zu herkömmlichen Neubauten sowohl weniger Wärme benötigt, als auch mindestens 30 Prozent weniger Wärme an die Umgebung wieder abgibt.

 

Heizwärmebedarf Transmissionswärmeverlust
KfW Effizienzhaus 55

< 35 kWh / qm

< 70 %

KfW Effizienzhaus 40

< 25 kWh / qm

< 40 %

KfW Effizienzhaus 70

<45 kWh / qm

< 85 %

Die Anforderungen nach KfW 55 können mit diesen im Neubau bedachten Standards erreicht werden:

  • Holzpellet-, Biomasseheizung oder Wärmepumpe
  • Solaranlage für Trinkwassererwärmung
  • Außenwanddämmung
  • Dachdämmung und neue Fenster mit Dreifachverglasung und Spezialrahmen

Tipp: Da die Berechnungen für jedes Haus individuell sind, ist ein Energieberater bei einem Neubau, der als KfW 55 fertiggestellt werden soll, eine große Hilfe. Vorteile, die Hausbauer mit einem Energieberater haben können, sind:

  • Bestätigung der Einhaltung technischer Mindestanforderungen (wird für Kreditantrag benötigt)
  • Zuschüsse durch das Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
  • Individuelle Überprüfung der Standards

KfW Effizienzhaus 55 als Fertighaus bauen

Auch Fertighäuser können dem KfW-Effizienzhaus 55 Standard entsprechen, wenn bei ihrem Bau bestimmte Ausstattungen gewählt werden. Viele Fertighaus-Anbieter haben hierfür eigene Pakete, mit denen das gewünschte Fertighaus den Vorgaben der KfW entspricht. Faktoren wie Dämmung oder alternative Heiztechniken spielen hier eine wichtige Rolle. Ein Beispiel wären diese zusätzlichen Leistungen bei einem Anbieter:

- Thermo-Fundamentplatte
- Klimaschutzfenster
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Bei diesen Paketen ist oft sogar ein rechnerischer Nachweis des KfW 55 Standards durch einen Sachverständigen inbegriffen. Insgesamt sparen sich Hausbauer so also lange Planungszeiten und erfüllen die Bedingungen nach EnEV trotzdem.

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