Niedrigenergiehaus bauen
Als Niedrigenergiehäuser bezeichnet man Häuser, die sehr wenig Energie zum Heizen und für Warmwasser benötigen. Dies wird durch eine effiziente Gebäudeform, optimale Dämmmaßnahmen, umweltschonende Heizsysteme mit Nutzung regenerativer Energiequellen und verbrauchsarme Geräte ermöglicht. Die eventuell leicht erhöhten Baukosten lassen sich oft durch Förderprogramme und die langfristige Einsparung bei den Energiekosten wieder ausgleichen.
Was ist ein Niedrigenergiehaus?
Diese Frage kann nur schwer exakt beantwortet werden. Der Begriff ist rechtlich nicht geschützt oder exakt definiert. Allgemein werden als Niedrigenergiehäuser Bauweisen bezeichnet, die mehr oder weniger deutlich unter den allgemeinen energietechnischen Anforderungen liegen. Der Jahresprimärenergiebedarf, also die Summe der aufgewendeten Energie für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung des Hauses, liegt unter dem Durchschnitt für Neubauten. Generell kann ein Niedrigenergiehaus 30 Prozent des Energiebedarfs eines konventionellen Hauses einsparen.
Niedrigenergiehaus bauen und langfristig sparen
Mit in Kraft treten der Novelle EnEV 2014 im Mai 2014 werden noch strengere Anforderungen an Neubauten gestellt, die ab Januar 2016 gebaut werden. Aktuell werden durch die Gütegemeinschaft energieeffiziente Gebäude e.V. nur Häuser als Niedrigenergiehäuser bezeichnet, deren Wärmeverlust über die Außenhülle um 30 Prozent niedriger ist als der derzeit zulässige Höchstwert.
Haustypen mit noch besseren Werten sind zum Beispiel:
Bei diesen Modellen geht jedoch die Energieeffizienz deutlich weiter. Beim Plusenergiehaus wird beispielsweise mehr Energie erzeugt, als verbraucht wird.
Niedrigenergiehäuser: umweltbewusst bauen und leben
Weil sich eine aufwendige und verwinkelte Architektur negativ auf die Energieeffizienz auswirkt, setzen Niedrigenergiehäuser meist auf eine kompakte Gebäudeform. So bleibt die Oberfläche, über die Wärme verloren gehen kann, möglichst klein. Als nächste Maßnahme um Energie zu sparen, ist eine effektive Dämmung von Dach und Wänden zu nennen. Egal ob in Massivbauweise oder Fertigbauweise wird beim Niedrigenergiehaus bauen auf die Verwendung von hochwertigen und geeigneten Materialien geachtet. Gerade bei Fertighäusern können auch bei geringen Wandstärken in die Zwischenräume der Holzbauweise hochdämmende Stoffe eingebracht werden.
Bei Niedrigenergiehäusern werden für eine bestmögliche Isolierung Wärmeschutzfenster mit Doppelscheiben verbaut. Auch die Rahmen und Fugen zwischen Rahmen und Fassade werden optimal versiegelt und verhindern so eine Wärmebrücke und damit das überflüssige Entweichen von Heizwärme.
Niedrig-Energie-Haus und Energieeffiziente Heizsysteme
Aufgrund der guten Wärmedämmung kann im Niedrigenergiehaus die Heizungsanlage im Herbst später gestartet und im Frühjahr früher wieder ausgeschaltet werden. Heizsysteme mit Wärmerückgewinnungsanlage oder Systeme, die regenerative Energiequellen, wie Sonnenenergie, oder Erdwärme, nutzen sind besonders sinnvoll. So spart man Kosten, ist unabhängig von Preisschwankungen und schont die Umwelt.
Da die Gebäudehülle kaum Wärmeverluste zulässt, entweicht auch Feuchtigkeit nicht von alleine. Daher sollte regelmäßig gelüftet werden. Aus diesem Grund verfügen viele Niedrigenergiehäuser über eine Belüftungsanlage. Diese arbeitet geräuschlos und tauscht kontinuierlich genau so viel Luft aus, wie notwendig. Zusätzlich lassen sich hier noch Wärmerückgewinnungsanlagen integrieren.
Niedrigenergiehäuser: Merkmale und Vorteile
Merkmale Niedrigenergiehaus |
Vorteile Niedrigenergiehaus |
- Kompakte Gebäudeform
- Möglichst gute Wärmedämmung von Fassade, Fenstern und Dach
- Energieeffiziente Heizsysteme und Haustechnik
- Be- und Entlüftungsanlage für opitmales Raumklima
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- Kostenersparnis bei Heizkosten, Warmwasser und Strom
- Entspricht den aktuellen und kommenden Standards
- Umweltschonend
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(Bildmaterial: © Heike Hering / PIXELIO)