Mehrgenerationenhaus bauen

Als Mehrgenerationenhaus bezeichnet man Häuser, die über mindestens zwei separate Wohneinheiten verfügen. Üblicherweise wohnen dabei mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach. Immer öfter gibt es auch Mehrgenerationenhäuser in denen sich fremde Parteien zusammenschließen und fortan zusammenwohnen. In den meisten Fällen leben die Senioren im Erdgeschoss, da die Ebenerdigkeit hier den Vorteil der Barrierefreiheit hat. Im Obergeschoss wohnen Singles, Paare oder junge Familien. Je nach Planung und Vereinbarungen kann das Generationenhaus gemeinsam genutzte Räumlichkeiten besitzen.

Mehrgenerationen Haus

Generationenhaus bauen und Gemeinschaftsräume schaffen

Für Großfamilien bietet sich ein Generationenhaus mit Gemeinschaftsküche an, die als Treffpunkt dienen und von allen Bewohnern gleichzeitig genutzt werden kann. Bei der Ausstattung mit Elektrogeräten und bei der Raumgröße sollte die höhere Personenanzahl natürlich bedacht werden. Inwieweit weitere Räume gemeinsam genutzt werden oder ob überhaupt, muss vorher genau bedacht werden. Nicht jeder möchte sein Wohnzimmer oder die Küche mit allen Familienmitgliedern teilen. Ein gemeinsamer Hof oder Garten kann genauso Treffpunkt sein.

Auch die Gestaltung des Eingangsbereichs muss vorher abgesprochen und geplant werden. Jede Wohneinheit sollte einen eigenen Zugang besitzen, damit die Privatsphäre der Bewohner gewahrt bleibt. Gerade bei einem Mehrgenerationenhaus, in dem Parteien wohnen, die nicht miteinander verwandt sind, ist dies wichtig. Dabei handelt es sich um reine Wohn- oder Zweckgemeinschaften. Im Idealfall kann in einem Mehrgenerationenhaus jeder sein eigenes Leben leben, aber sich auf den anderen verlassen, sobald es notwendig ist. Für wen kommt ein Mehrgenerationenhaus in Frage:
  • Eltern mit Kindern, deren Kinder Aufsicht benötigen
  • Junge Paare, die ihre Eltern unterstützen oder nicht allein wohnen wollen
  • Senioren, die noch selbstständig sind, jedoch Hilfe gerne in Anspruch nehmen

Mehrgenerationenhäuser – die Vorteile

Das Zusammenwohnen im Generationenhaus hat für die Bewohner viele Vorteile. Die älteren Mitbewohner oder Verwandten können die Kinder mitbetreuen. Andersherum profitieren Senioren von der ständigen Anwesenheit anderer Personen oder gar der Familie. In eventuellen Notsituationen ist immer jemand vor Ort oder es kann, je nach Absprache, beim Einkaufen oder Wege erledigen geholfen werden. Auch der wachsenden Isolation von älteren Menschen wird entgegengewirkt, wenn Familien zunehmend Mehrgenerationenhäuser bauen. Da ein Bauvorhaben immer kostenintensiv ist, bietet ein Mehrgenerationen-Haus die Möglichkeit, sich die Finanzierung zu teilen. So können eventuell auch mehr Wünsche verwirklicht werden. Mehrgenerationenhäuser bieten der ganzen Familie einen Lebensmittelpunkt und ermöglichen das Zusammenleben in verschiedenen Lebensphasen.

Um das Für und Wider dieser Bauart zusammenzufassen hier eine kurze Übersicht:
Vorteile Nachteile
Kosten werden geteilt Risiko, da finanzielle Abhängigkeit voneinander
Gegenseitige Unterstützung Versprochene Verpflichtungen müssen eingehalten werden
Leben in Gemeinschaft, keine soziale Isolation Kompromissbereitschaft notwendig
Zukunftssicher Weniger Privatsphäre

Mehrgenerationenhaus

Mehr-Generationen-Haus-Regeln

Um das Zusammenleben in einem Mehr-Generationen-Haus von Anfang an harmonisch zu gestalten und Spannungen zu vermeiden, sollte man sich möglichst schon vor Baubeginn auf ein festes Regelwerk einigen. Alle zukünftigen Bewohner sollten an der Planung und am Hauskonzept beteiligt werden, um spätere Unstimmigkeiten auszuschließen. Je nachdem wie viel Zusammenleben und wie viel Privatsphäre gewünscht ist, so muss auch der Grundriss und die Raumaufteilung geplant werden. Ein gemeinsamer Flur oder eine Außentreppe zum Obergeschoss machen für das tägliche Zusammenleben mitunter einen großen Unterschied.

Wer ein Mehrgenerationenhaus bauen will, sollte auch bedenken, wo Schlaf- und Wohnräume untergebracht sind, damit keine Störungen auftreten. Abmachungen, wie regelmäßiges Einkaufen für die Senioren oder Beaufsichtigung der Kinder, sollten dann auch eingehalten werden, sonst wird das Miteinander im Generationenhaus schnell zur Belastung.

Mehrgenerationenhaus: Vorsorge fürs Alter

Angesichts der Altersentwicklung in Deutschland scheint das Mehrgenerationenhaus das Konzept für die Zukunft. Bei der Planung sollten auch künftige Veränderungen mit bedacht werden. Barrierefreiheit, zumindest im unteren Stockwerk, sollte zugunsten der ältesten Generation beim Haus Bau eine wichtige Rolle spielen. Falls eine Partei auszieht oder für den Fall, dass die Familie noch Nachwuchs bekommt, sollten Generationenhäuser beim Baukonzept flexibel sein. Dann könnte eine der Wohneinheiten zu einer Mietwohnung umgewandelt werden.

Weitere ähnliche Haustypen: (Bildmaterial v.o.n.u.: © Rainer Sturm – pixelio.de, Haus Murnau digital cat/Flickr, CC BY 2.0)