Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, um einen gesunden, ebenmäßigen und schönen Rasen im Garten zu erhalten. Mit der Natur anstatt gegen die Natur zu arbeiten, ist immer ein lohnenswerter Ansatz. Deswegen gewinnt das Mulchen zunehmend an Popularität.
Wie mulcht man beim Rasenmähen?
Rasenschnitt kann unter bestimmten Voraussetzungen nach dem Mähen auf dem Boden liegengelassen werden. Diese Vorgehensweise nennt man „Mulchen“ und sie hat etliche Vorteile im Vergleich zum gewöhnlichen Mähen, bei dem das Gras während des Mähens im Fangkorb aufgefangen und dann weggebracht wird. Bei passenden Bodenverhältnissen und mit der richtigen Strategie können Sie das liegengebliebene Mähgut nutzbringend für einen optimalen Rasen einsetzen.
Warum wird das abgemähte Gras traditionell entfernt?
Es gibt die weitverbreitete Meinung, dass frischer Rasenschnitt nicht auf der Rasenfläche liegen blieben sollte, denn die Rasenfläche soll „genügend Luft bekommen“. Unter einer nassen, absterbenden Pflanzenabfalldecke wächst kein schöner Rasen mehr – Moss übernimmt den Lebensraum. Außerdem wird es gern gesehen, dass der Rasen sauber aussieht, nachdem der Rasenschnitt entfernt wurde. Viele Gärtner schätzen es auch, wenn sie den Rasen möglichst selten mähen müssen. Der Rasenschnitt selbst wird oft kompostiert oder an anderen Stellen im Garten zum Mulchen verwendet.
Die Rasenfilz-Diskussion
Viele Menschen sind der Auffassung, dass ein auf der Grünfläche liegenbleibender Rasenschnitt zu mehr Rasenfilz führt. Doch Untersuchungen haben diese Annahme nicht belegt. Oft ist es genau umgekehrt: das althergebrachte Mähen und das Entfernen des Rasenschnittes verändern die Gräserzusammensetzung und führen so zu mehr Rasenfilz. Einige Gräserarten, die die Filzbildung begünstigen, können durch Mulchen zurückgedrängt werden. Tendenziell bildet sich auf einer gemulchten Rasenfläche weniger Rasenfilz als auf einem traditionell gemähten Rasen.
Bodengesundheit und Kostenersparnis durch Mulchen der Rasenfläche
Das Mähgut ist ein wichtiger Nährstofflieferant für Pflanzen und nützliche Kleinstlebewesen. Durch das Liegenlassen des frisch gemähten Grases vermeiden Sie den stetigen Entzug und Verlust der Nährstoffe aus dem Erdreich. Stattdessen wird der Boden durch das Mulchen auf eine natürliche Art und Weise gedüngt. Gleichzeitig hält gemulchte Erde bei trockenen Witterungsverhältnissen die Feuchtigkeit deutlich besser. Diese natürliche und umweltfreundliche Düngung und das Vermeiden einer Austrocknung des Bodens begünstigen zusammen eine erhöhte Aktivität von Mikroorganismen im Erdreich und verbessern die Bodenzusammensetzung. Der Rasen wird dadurch widerstandsfähiger. Zudem senken Sie Ihre Kosten durch den geringeren Dünger- und Wasserbedarf.
Zeitersparnis für den Gärtner
Durch das Mulchen können Sie Ihre eigene Arbeitsbelastung verringern. Sie müssen weniger düngen, weil die Nährstoffversorgung durch das Mulchmaterial aufrechterhalten wird. Der Rasen muss seltener gewässert werden, da die abgeschnittenen Halme den Boden abdecken und weniger Wasser verdunstet. Besonders im trockenen Hochsommer ist das ein großer Vorteil. Die weitere Handhabung des beim Mähen angefallenen Rasenschnittes entfällt. Das abgeschnittene Gras muss weder entsorgt noch kompostiert werden.
Praktische Tipps für ein erfolgreiches Mulchen der Rasenfläche
- Mähen Sie nur trockenen Rasen. So klumpen die abgeschnittenen Grashalme nicht zusammen und verteilen sich gleichmäßig auf der ganzen Fläche.
- Verwenden Sie nur kurzen Rasenschnitt. Das Mähgut hat automatisch die optimale Länge zum Mulchen, wenn sie mindestens einmal pro Woche mähen. Sollten die Grashalme einmal doch zu schnell gewachsen sein, kürzen Sie das Gras lieber stückchenweise in mehreren Mähgängen.
- Um nicht so oft mähen zu müssen, können Sie auch spezielle Mulchmäher verwenden. Der Handel bietet viele Mulch-Geräte zur Auswahl: Kreisel- und Sichelmulcher, Schlegelmulcher, Rasenmäher mit Mulchfunktion und Grasfangkorb, Benzin-Mulchmäher, Elektro-Mulchmäher und Akku-mulchmäher. Diese nützlichen Helfer häckseln das Gras sofort beim Mähen. Das Mulchmaterial lässt sich dann problemlos zwischen den stehenden Grashalmen verteilen und fällt direkt auf die Erde.
- Falls sich doch einmal zu viel Gras an wenigen Stellen angesammelt hat, dann kann man das Mulchmaterial mit einem Rasenrechen noch nachträglich verteilen. Das wird normalerweise aber nicht nötig sein.
Mit regulärem Mulchen tun Sie Ihrem Rasen, sich selbst und der Umwelt etwas Gutes. Sie sparen Zeit und Geld. Die Natur freut sich, denn es entsteht ein natürlicher Nährstoffkreislauf. Auch die Regenwürmer werden es Ihnen danken!