Hausbesitzer kommen zwar ohne Miete aus, doch andere Kosten belasten regelmäßig das Budget. Grundsteuer, Energiekosten & Co. gilt es richtig zu kalkulieren und sich einen Überblick über die anfallenden Kosten zu verschaffen. Wir zeigen Ihnen, welche Ausgaben auf Sie zukommen und wie Sie diese senken können.

  1. Grundsteuer
  2. Energiekosten
  3. Wasser, Kanal und Müllabfuhr
  4. Versicherungs- und Reparaturkosten
Was gibt es schöneres als über ein eigenes Haus zu verfügen: Idylle, Ruhe, nachts laut die Musik aufdrehen und die Stimme nicht auf Zimmerlautstärke reduzieren – und dazu noch wirklich viel Platz. So schön die eigenen vier Wände auch sind, sollte man sich vorab einen Überblick über die anfallenden Kosten verschaffen. Deshalb stellt sich für viele vor allem die Frage nach Aufteilung und Höhe der Kosten und wie diese am besten gesenkt werden können.

Eigentümer zahlen Grundsteuer

Zunächst einmal wäre hier die Steuer zu nennen. In Deutschland hat jeder Hauseigentümer eine Grundsteuer direkt an die Stadt oder Gemeinde zu zahlen, und zwar jährlich. Die Höhe ist dabei abhängig von der Art der Bebauung und der Gemeinde selbst, weshalb diese stark variieren.

Das Finanzamt bewertet dazu den Grundbesitz und multipliziert je nach Bebauung diesen mit einer Messzahl. Daraus erhält man dann den Steuermessbetrag, der – wiederum multipliziert mit einem Hebesatz der Kommune – letztlich den Steuerbetrag ergibt.

Energiekosten

Einer der größten laufend anfallenden Faktoren sind sicherlich die Energiekosten. Oft sind die Möglichkeiten, die man bei einer Reduktion dieser Kosten hat, sehr unterschiedlich. Im Folgenden werden die Kostenreduktionen in aktive und passive Möglichkeiten eingeteilt.

Aktiv bedeutet hier, spezielle Vergleiche, Angebote und Anbieter aktiv einzuholen und so die Kosten zu beeinflussen. Passiv soll hier im Gegenzug verdeutlichen, wie im Alltag zwar geringe, aber sich über das Jahr summierende Beträge eingespart werden können.

Heizkosten aktiv sparen

Den besten Weg, Heizkosten aktiv zu sparen, ist zum richtigen Zeitpunkt zu buchen und ausreichend zu vergleichen. Gängige Vergleichsportale ermöglichen eine fundierte Festsetzung des richtigen Kauftermins als auch unabhängige und vor allem tiefgründige Analysen. Besonders beim Heizöl kann auf diese Weise richtig gespart werden.

Einer der wichtigsten Faktoren bei der Beschaffung von Heizöl ist der Zeitpunkt der Bestellung. Aber warum ist das so? Etwa mehr als die Hälfte des Preises setzt sich aus dem Euro-Dollar-Verhältnis und Rohölpreis zusammen. Je nach Angebot und Nachfrage wird der Ölpreis täglich erheblich korrigiert. Selbst politische Spannungen, Unsicherheiten und Spekulationsgeschäfte spielen bei diesem eine wichtige Rolle.

Es lohnt sich also, die aktuelle Heizölpreisentwicklung im Blick zu behalten, einschließlich Einschätzungen und Prognosen von Lesern und tagesaktuelle Entwicklungen. Weiterhin empfiehlt es sich, regelmäßig nachzusehen, ob genügend Platz im Heizöltank ist. Nur dadurch lässt sich beispielsweise bei einem günstigen Angebot schnell zuschlagen.

Doch nicht nur die Preisentwicklung sollte im Auge behalten und Anbieter verglichen werden, auch die Wahl der Sorte ist ein wichtiger Faktor – zumindest langfristig gesehen. Wer sich für billiges Heizöl entscheidet, wie dem normalen, schwefelarmen, reduziert auf kurze Frist hin die Kosten. Auf lange Frist und in Bezug auf die Wartung sind jedoch Premium Ölsorten empfehlenswert.

Heizkosten passiv sparen

Passiv lassen sich Heizkosten vor allem durch eine angenehme, aber nicht zu warme Umgebungstemperatur regeln. Damit ist keineswegs gemeint, dass im Winter gefroren werden muss, sondern eher eine Zimmertemperatur von 21 und max. 22 Grad angepeilt werden soll. Insbesondere in den Wintermonaten sollte – wenn lange gelüftet wird – nicht die laufende Heizung vergessen werden, da dadurch Zusatzkosten entstehen.

Eine gute Wärmedämmung, die in immer mehr neuen wie alten Häusern vorgenommen wird, rentiert sich ebenfalls in der Regel. Die Ersparnisse durch eine gute Dämmung, auch der Fenster und Türen beispielsweise, sind zum Teil erheblich. Teilweise werden diese Maßnahmen auch noch gefördert. Es lohnt sich also, Subventionsmöglichkeiten im Vorfeld abzuklären.



Smart Home Möglichkeiten

Ebenso kann eine effizient gesteuerte Heizung die Kosten enorm senken. Aktuell geht der Trend immer mehr zum sogenannten „Smart Home“. Ein Computer sorgt dafür, dass immer auf die gewünschte Temperatur z.B. dann heruntergefahren wird, wenn niemand im Haus ist. Per Knopfdruck oder sogar von unterwegs aus (häufig per Smartphone-App) lässt sich nahezu alles regeln. So kann sichergestellt werden, dass nicht unnötig Heizkosten entstehen, wenn die Familie sowieso den ganzen Tag auf einem Ausflug ist. Durch die clevere Schaltung weiß das System aber genau, wann es wieder aktiviert werden muss, damit bei der Wiederankunft der Familie die richtige Wohlfühl-Temperatur wiederhergestellt ist.

Stromkosten aktiv senken

Bei Stromkosten ist es ähnlich wie bei Heizkostenanbietern. Mit ausgiebigen Vergleichen lässt sich häufig ein günstiger Anbieter finden. Solch ein Wechsel ist insbesondere empfehlenswert, wenn Strompreise erhöht werden – wie es leider bei vielen Händlern jährlich der Fall ist. Diese setzen gewissermaßen darauf, dass ihre Kunden zu „bequem“ sind, um den Anbieter zu wechseln.

Wichtig ist jedoch, dass man als Stromkunde seine Kündigungsfrist einhält, sonst zahlt man am Ende doppelt. Außerdem sind vermeintlich günstige Angebote auf etwaige Nebenbedingungen zu prüfen. Nicht selten ist festgelegt, dass die Preise z.B. im zweiten Jahr kräftig angezogen werden.

Stromkosten passiv senken

Passiv kann man besonders bei den Stromkosten sehr viel sparen. Zum einen sollten beispielsweise Energiesparlampen verwendet werden. Dadurch ergibt sich eine enorme Reduktion im Gegensatz zu herkömmlichen Glühbirnen, die neben der Ineffizienz außerdem mittlerweile EU-weit verboten sind.


Energieeffizienz

Energieeffiziente Geräte sind ebenfalls eine Möglichkeit, passiv Kosten zu senken. Unter anderem kann hier an Geräte gedacht werden, die ständig oder sehr oft genutzt werden, beispielsweise der Kühlschrank, die Kaffeemaschine, die Waschmaschine, der Heißwasserboiler usw.

Eine weitere Möglichkeit ist das bewusste Verhalten. Dabei ist nicht von gänzlichem Stromverzicht die Rede, sondern von sinnvoller Umgebungsbeleuchtung. Über den Tag sollten Lampen gar nicht verwendet werden – mit Ausnahme von fensterlosen Räumen, und dann auch nur bei Bedarf.

Auch im Laufe der Nacht lässt sich auf Dauer viel Strom sparen, indem etwa Lampen in unbenutzten Teilen der Wohnung ausgeschaltet werden. Die Umgebungsbeleuchtung sollte ausreichend und angenehm sein, aber nicht im Übermaß verwendet werden. Also wenige Lampen effektiv einsetzen, um eine angenehme Arbeits- oder Freizeitatmosphäre zu ermöglichen und zugleich auch einiges an Strom sparen.

Außenbeleuchtungen sollten entweder per Bewegungsmelder oder ab einer bestimmten Zeit abgeschaltet werden. Auch Geräte im Standby-Betrieb, beispielsweise Computer, TV-Geräte und dergleichen, verbrauchen über das Jahr hinweg durchaus einiges an Strom, obwohl sie nicht benutzt werden. Deshalb wichtig: ganz ausschalten oder ausstecken.

Die Steuerung des eigenen Stromverbrauches kann natürlich über die bereits vorhin erwähnte „Smart Home“-Funktion geregelt werden. Es ist dafür jedoch wichtig, dass so viele Geräte wie möglich via App gesteuert werden können.

Wasser, Kanal und Müllabfuhr

Natürlich muss auch für Wasser und die Entsorgung von Abfällen gezahlt werden. Je nach Gemeinde differieren diese Kosten auch erheblich. Mancherorts kann auch der Besitzer eines Hauses durch sorgsames Trennen von Müll die Gebühr beeinflussen.



Mülltrennung

Auch der Wasserverbrauch lässt sich durch sorgsamen und effizienten Umgang, etwa wassersparende, moderne Toiletten und spezielle, sparsame Duschköpfe, senken. Außerdem ist es umweltschonend und ökologisch verantwortlich.

Versicherungs- und Reparaturkosten einplanen

Eine Versicherung ist nicht nur unbedingt notwendig, wenn man ein Haus besitzt, sondern ist auch merklich als Kostenfaktor vorhanden.

Versicherungskosten

Es gibt eine große Anzahl an Policen für Hausbesitzer, aber das bedeutet noch lange nicht das auch jeder Versicherungsschutz unbedingt notwendig ist. Jedem Eigentümer ist es letztlich selbst überlassen, welchen Schutz er abschließt und in welcher Höhe.

Bei günstigeren Versicherungen sollte den betreffenden Parteien bewusst sein, dass dann auch der Versicherungsschutz geringer ausfällt.

Bei Versicherungen sei angemerkt, dass sich der Jahresbetrag bei mehreren abgeschlossenen Verträgen bei derselben Firma oft im zweistelligen Prozentbereich reduzieren lässt. Es lohnt sich also, ein Gespräch mit seinem Versicherungsberater zu führen, um ein attraktives Bündel zu schnüren.

Reparaturkosten

Reparaturen werden in einem Haus immer anfallen. Deshalb ist es sinnvoll, hier regelmäßig Geld auf die Seite zu legen. Damit können Kosten schon präventiv gespart werden, sodass in einem Notfall ein ausreichend großes, finanzielles Polster zur Verfügung steht.

Reparaturkosten selbst lassen sich aktiv nur sparen, wenn etwa Arbeiten von Familie oder Freunden durchgeführt werden. Andernfalls empfiehlt sich, insbesondere bei Facharbeiten, nicht auf die billigsten Arbeitskräfte zu setzen, sonst werden die wirklichen Probleme vielleicht nicht behoben und treten schon nach kurzer Zeit wieder auf.

(Bildmaterial: © Thorben Wengert / Pixelio; © pixaline - pixabay.com; © Dustin Lyson - fotolia.com; © blickpixel - pixabay.com)

 

03.07.2018 | HausXXL