Seit einigen Jahren macht sich ein neuer Einrichtungsstil in den deutschen Häusern breit. Die Rede ist von Hygge. Dabei handelt es sich vielmehr um eine Art Lebensgefühl, das seinen Ursprung in Dänemark und Norwegen hat.
Es geht um Gemütlichkeit und das Wohlfühlen in allen Lebensbereichen. Nicht umsonst gelten die Dänen wohl als glücklichstes Völkchen der Erde. Natürlich soll die Einrichtung das ebenfalls widerspiegeln. Wie Sie sich den skandinavischen Wohnstil und damit das wohlige Gefühl in Ihre eignen vier Wände holen, haben wir an dieser Stelle für Sie zusammengefasst.
Hygge allgemein
Das Wort „Hygge“ hat seinen Ursprung im 16. Jahrhundert. Es kann wohl ganz grundsätzlich mit dem Wort „Gemütlichkeit“ übersetzt werden, vielleicht auch „Heimeligkeit“. Allerdings ist es in erster Linie nicht als Einrichtungsstil, sondern vielmehr als ein Lebensgefühl gemeint. Jedoch lässt sich diese Mentalität auf die Einrichtung übertragen.
Dabei spielen vor allem natürliche Materialien eine große Rolle. Hier treffen Hölzer auf Fell, Leinen oder Wolle. Die Hauptsache ist, dass der Materialmix eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlt. Gleiches gilt im Übrigen für die Wahl der Farben. Wichtig ist, dass die Einrichtung insgesamt nachhaltig und vor allem individuell gestaltet ist.
Die Materialien
Ein sehr großer Teil der skandinavischen Länder ist bewaldet. Spitzenreiter ist wohl Finnland, dessen Landfläche zu gut 73 Prozent von Wald bedeckt ist. Es wundert also nicht, dass die Skandinavier gern Holz als Ausgangsmaterial für ihre Möbel nutzen. Vor allem helle Hölzer, wie etwa Kiefer, Birke oder Fichte lassen die Räume gemütlich und dennoch luftig wirken.
Auch als Deko macht sich Holz gut, beispielsweise wenn Sie es in Form Ihres Lieblingsfotos an die Wand hängen. Ist das Foto auf Holz an der Wand, wird es zu einem echten Blickfang und hebt den Hygge-Stil Ihrer vier Wände auf ein ganz neues Level, vor allem wenn es sich dabei um eine spezielle White-Wash-Oberfläche handelt.
Neben Holz spielen natürlich noch weitere Naturmaterialien eine große Rolle. Baumwolle, Wolle, Leder oder Leinen sorgen für Gemütlichkeit auf den gepolsterten Möbeln. Je kuschliger, desto besser. Dazu gesellen sich noch Glas und Porzellan und der Materialmix ist perfekt.
Farben und Formen
Je einfacher, desto besser. Hygge verzichtet auf ausgefallene Formen und richtet seinen Blick auf das Einfache, das ganz schlichte. Das Design ist geradlinig und ohne Schnörkel. Dadurch spricht der Stil mehr Menschen an. Hygge sollte für jeden zugänglich sein, weil jeder hin und wieder etwas Gemütlichkeit in seinem Leben gebrauchen kann.
Farblich geht es ebenfalls eher schlicht zu. Weiß ist eine der Hauptfarben, die im skandinavischen Einrichtungsstil vorherrschen. Daneben sollten die anderen Farben eine gewisse Luftigkeit ausstrahlen. Dazu gehören beispielsweise Altrosa, Hellblau, Waldgrün und diverse Pastelltöne, die nicht zu dominant sind.
Vor allem bei kleineren Räumen ist es wichtig, dass die Farben nicht zu dominant sind. Ansonsten könnte aus der gemütlichen Atmosphäre schnell eine gewisse Enge entstehen. Bei kleineren Räumen sollten Sie sich also für hellere Farben entscheiden. Bei größeren Räumen dürfen Sie ruhig zu kräftigeren Tönen greifen.
Hygge im Wohnzimmer
Zum Wohnzimmer gehört natürlich eine Couch. Die kann bei Hygge gar nicht groß genug sein. Allerdings sollten Sie dennoch darauf achten, dass Sie einem guten Verhältnis zum Raum stehen. Es soll immerhin noch luftig wirken. Das schaffen Sie beispielsweise, wenn Sie die Möbel nicht komplett an die Wand stellen, sondern ihnen Luft lassen.
Verwenden Sie beim Sofa Materialien wie Holz und Leinen. Ergänzen Sie hier mit Fellen und wolligen Decken, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Dazu gehört ein Hochflorteppich, der vor der Couch ausgebreitet ist.
Für noch mehr Gemütlichkeit sorgt idealerweise ein Kamin im Wohnzimmer. Er macht das Wohnzimmer mit seinem flackernden Licht und seiner Wärme erst so richtig heimelig.
Hygge in der Küche
Die Küche ist für viele Menschen das Zentrum des Hauses. Hier wird nicht nur gekocht und gegessen, sondern auch geredet, gelacht und geweint. Die besten Partys finden bekanntlich in der Küche statt. Zum Hygge-Stil passen Landhausküchen perfekt. Wer das Design doch etwas moderner haben möchte, sollte zumindest bei der Farbwahl auf helle Materialien und Holz achten.
Bei den Küchengeräten, wie etwa dem Herd und dem Ofen, sollten Sie zu Gas greifen. Das hat etwas Ursprüngliches und entspricht ganz dem Sinn von Hygge. Idealerweise haben Sie eine offene Küche mit einem angrenzenden Essbereich.
Hygge im Esszimmer
Im Esszimmer oder dem Essbereich herrscht ebenfalls Holz vor. Zusätzlich können hier Materialien wie Stein und Stoff eingesetzt werden, wie man es beispielsweise bei dem Foto von my_homely_decor auf Instagram bewundern kann. Die Formen sind hier relativ schlicht, die Materialien natürlich. Insgesamt sehen wir einen Essbereich mit offener Küche, mit dem wir uns bestimmt wohlfühlen würden.
Der skandinavische Einrichtungsstil ist in Ihrem Zuhause gar nicht so schwer umzusetzen, wenn Sie bereits einen Hang zur Gemütlichkeit und zu natürlichen Materialien haben. Das sieht nicht nur schön aus und lädt zum Wohlfühlen sein, sondern ist auch noch nachhaltig.