Der Hausbau hält vieles für Sie als Bauherr bereit, weshalb wir Ihnen hier die Baunebenkosten aufschlüsseln möchten. Angefangen mit der Definition über die Verteilung und einhergehenden Kosten bis hin zur Senkung.
Was sind Baunebenkosten?
Baunebenkosten fassen alle Kostenfaktoren vom Grundstückskauf bis zum Hausbau zusammen. Erfahrungsgemäß stellen Baunebenkosten 15 bis 20 Prozent der Gesamtkosten für den Traum von den eigenen vier Wänden dar. Weshalb Sie beim Hausbau berücksichtigen sollten, dass sich die Kosten aus drei Faktoren zusammensetzen: Grundstück, Hausbau und Baunebenkosten. In der Regel beträgt das Grundstück sowie der Hausbau je 40 Prozent der Gesamtkosten, während die Baunebenkosten die restlichen Prozent einnehmen.
Ein Grund mehr warum Baunebenkosten nicht pauschal betrachtet werden sollten ist, dass dadurch schnell eine gravierende Finanzierungslücke entsteht. Beugen Sie diesen Fehler vor und beziffern Sie Ihre Nebenkosten vor, während und nach dem Hausbau exakt.
Außerdem sollten Sie sich nicht durch die Bezeichnungen Erwerbs- und Baunebenkosten aus dem Konzept bringen lassen. Beim Massivhaus sind diese Nebenkosten wie folgt zu differenzieren:
- Die reinen Erwerbsnebenkosten beziehen sich den Namen nach auf die Notarkosten, Grunderwerbssteuer und Grundbuchkosten.
- Die Baunebenkosten können die bereits genannten Erwerbsnebenkosten mitberücksichtigen oder alle Nebenkosten ab den Start der Bauvorbereitung beziffern. Erfahrungsgemäß wird der Begriff Baunebenkosten für alle Nebenkosten ab dem Kauf des Grundstücks verwendet. An dieser Stelle ist hervorzuheben, dass Baunebenkosten vor, während und nach dem Hausbau anfallen.
Verteilung der Baunebenkosten
Die Baunebenkosten begleiten Sie bei allen Phasen des Hausbaus. Hier werden alle Nebenkosten für Sie zusammengefasst – welche Baunebenkosten fallen wann an?
- Der Grundstückskauf
Baunebenkosten können bereits entstehen, bevor das Fundament des Eigenheims errichtet wird. Weshalb die Bezeichnung Erwerbsnebenkosten hin und wieder verwendet wird. Beim Grundstückskauf können Sie mit folgenden Nebenkosten rechnen:
- Maklerprovision, wenn Sie professionelle Hilfe für die Grundstückssuche in Anspruch genommen haben
- Notar- und Grundbuchkosten bei der notariellen Beurkundung
- Grunderwerbssteuer
- Eventuelle Grundschuldbestellung
Wenn Sie professionelle Hilfe in Anspruch genommen haben, fällt eine Maklerprovision an.
- Die Hausplanung
Nach dem Grundstückskauf erfolgt die langersehnte Hausplanung, die ebenso Baunebenkosten mit sich zieht.
- Kostenpflichtige Baugenehmigung
- Prüfung Ihres Bauvertrages
- Die Bauvorbereitung
Die Hausplanung ist abgeschlossen und der Hausbau ist nur noch wenige Schritte entfernt. Aber Sie sollten beachten, dass auch bei der Bauvorbereitung die Baunebenkosten einzukalkulieren sind.
Die Baunebenkosten während der Bauvorbereitung setzen sich aus: Kosten für Vermessungen, Kosten für Grundstücksfreimachung wegen Baumfällung oder Abriss alter Bestandsgebäude, Anlegen einer Baustraße, Kosten für Anschluss von Baustrom und Wasser, Kosten für Prüfstatiker und Kosten für Erdarbeiten bei einem Keller, Bodengutachten bzw. Baugrundgutachten, Bereitstellung einer Baustellentoilette, Abtransport und Entsorgung von Erdreich und weiteren Materialien sowie die Erdarbeiten für die Bodenplatte.
- Der Hausbau
Wie der Name Ihnen schon verrät, fallen Baunebenkosten insbesondere während des Hausbaus an. Weshalb es diese Kosten abzudecken gilt: Erschließungskosten für sämtliche Hausanschlüsse, Kosten für Bauaufsicht und Baubegleitung und Bauzeitzinsen sowie die Bauleistungs- und Bauherrenpflicht-Versicherung.
- Der Einzug
Wie Sie bereits in den vorherigen Phasen erfahren haben, handelt es sich bei Baunebenkosten nicht ausschließlich um Nebenkosten während des Hausbaus, sondern für das ganze Projekt Ihres Lebenstraumes. Weshalb die Kosten für Außenanlagen, ob Gewächshaus, Gartenteich oder Bepflanzung auch dem Bereich Baunebenkosten zuzuordnen sind.
Wie hoch sind Baunebenkosten anzusetzen?
Begehen Sie nicht den Fehler und schließen Sie die Baunebenkosten bei der Finanzierung aus. Denn ein Hausbau setzt sich nicht nur aus den reinen Bau- und Grundstückskosten zusammen. Ein wesentlicher Bestandteil sind die 15 bis 20 Prozent Baunebenkosten, die es gilt, konkret zu beziffern.
Ein Blick aus der Praxis zeigt, dass Baunebenkosten oft unterschätzt werden und spät oder nicht in vollen Umfang bei der Finanzierung Berücksichtigung finden. Um böse Überraschungen zu vermeiden empfiehlt es sich von Anfang an den Baunebenkosten die volle Aufmerksamkeit zu schenken, denn durch fehlerhafte oder unvollständige Berechnungen können finanzielle Engpässe entstehen, die zu einer Nachfinanzierung unter schlechten Konditionen führt.
Wenn Sie ein Haus bauen, sollten sie damit rechnen, dass die Nebenkosten in einem Rahmen zwischen 15 und 20 Prozent liegen. Bei einem Grundpreis von 400.000 Euro für den Hausbau und das Grundstück wären für die Finanzierung circa 20 Prozent zusätzlich einzukalkulieren, sprich etwa allein 80.000 Euro für Baunebenkosten. Hierbei handelt es sich um eine Summe, die Sie nicht durch Ihren finanziellen Puffer ausgleichen können.
Eine richtige Kalkulation der Nebenkosten beim Hausbau ist wichtig, denn wenn Sie von einem pauschalen Prozentsatz ausgehen, kann ebenso eine Finanzierungslücke entstehen. Weshalb Sie nicht von durchschnittlichen Baunebenkosten ausgehen sollten, denn wenn diese tatsächlich um 5 % höher ausfallen, ergibt sich bei den genannten 400.000 Euro schnell eine Finanzierungslücke von mehr als 20.000 Euro. Sie sollten außerdem beachten, dass Ihre Region bei der konkreten Bezifferung Ihrer Nebenkosten eine große Rolle spielt. Als Beispiel ist die Grunderwerbssteuer zu nennen, die von 3,5 Prozent in Baden-Württemberg bis zu 6,5 Prozent in Thüringen variieren kann. Ausgehend von einem Immobilienpreis von 400.000 Euro wären in Baden-Württemberg 14.000 Euro fällig während in Thüringen 26.000 Euro.
Die konkrete Kostenkalkulation ist bei für Ihre individuelle Finanzierung das A und O und bestärkt Ihre professionelle Planung.
So halten sie die Baunebenkosten so gering wie möglich
Diese drei Tipps helfen Ihnen dabei die Baunebenkosten zu senken:
GERINGERE BAUNEBENKOSTEN OHNE MAKLER
Schöpfen Sie all Ihre Möglichkeiten für Ihre Grundstückssuche aus, ob Bekannte oder Internetportale. Bei der Grundstückssuche ist alles möglich. Aber sobald Sie das ideale Grundstück durch einen Makler finden, zahlen Sie dem Makler die anfallende Provision.
VERSICHERUNGEN VERGLEICHEN
Versicherungen begleiten Sie in allen Phasen des Lebens, ob Krankenversicherung, Rentenversicherung oder Ihre Kfz-Versicherung. Weshalb Sie vorab prüfen sollten, was Ihre Hausratversicherung beinhaltet, ob etwaige Leistungen für den Hausbau schon inbegriffen sind. Danach folgt ein selbstständiger Vergleich von Versicherungen. Denn mit wenigen Klicks werden Sie bereits auf verschiedenen Portalen fündig und können einen detaillierten Vergleich durchführen.
MIT EIGENLEISTUNGEN DAS BUDGET SCHONEN
Selbstbau, Ausbau oder schlüsselfertiges Haus – hier sind Sie gefragt. Wenn handwerkliches Geschick zu Ihren Eigenschaften zählt, können Sie durch Eigenleistungen beim Hausbau bares Geld sparen. Aber auch die Option schlüsselfertig kann für Sie eine Alternative sein, wenn Sie einzelne Angebote gegenübergestellt haben. Hierbei können Sie von den Erfahrungen einzelner Profis profitieren und Ihr Budget ebenso schonen. Außerdem besteht die Möglichkeit Ihre Ausgaben zu senken, indem Sie die Außenlage in Eigenleistung kreieren. Ob die Pflasterung der Auffahrt, das errichten eines Gewächshauses oder das Anlegen von Grünanlagen.