Der Kauf oder Bau einer selbst genutzten Immobilie war auch im Jahr 2016 für viele Menschen eine verlässliche und attraktive Wertanlage. Das bestätigt die hohe Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern. Doch wo eine hohe Nachfrage besteht, steigen in der Regel die Preise. Demnach kletterten die Hauspreise 2016 auf ein neues Rekordniveau.

Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser so hoch wie

Im 3. Quartal 2016 verteuerten sich ich die Hauspreise gegenüber 2015 um 6,5 Prozent. Noch deutlicher wird der Vergleich mit den Hauspreisen von vor 10 Jahren. Gegenüber 2006 mussten Hausherren im Jahr 2016 im Schnitt satte 28,7 Prozent mehr bezahlen. (Datenquelle: vdp Immobilienpreisindex Q3. 2016, vdp Research GmbH)

Diagramm zur Darstellung des steigenden Hauspreisindexes seit 2003
Die Preise für Immobilien steigen seit 2011 kontinuierlich an.

Hohe Nachfrage führt zu steigenden Preisen

Ein geringes Angebot an attraktiven Mietwohnungen in den Ballungszentren und das anhaltend niedrige Zinsniveau beflügeln die Nachfrage nach Eigentum. Zusätzliche Preistreiber sind neben der hohen Nachfrage auch steigende Herstellungskosten wegen immer strengerer Vorgaben für energetische Standards bei Neubauten. Besonders stark ist der Preisanstieg in Metropolregionen ausgefallen. Demnach war der Hausbau in München 2016 noch vor Hamburg und Düsseldorf am teuersten.

Zunehmend verteuern sich auch einfache und mittlere Lagen aufgrund der hohen Nachfrage. Denn um die hohen Preise in den Randgebieten der Metropolen zu umgehen, versuchen Hausbauer in weiter entfernten Satellitenstädten und -dörfern ein günstigeres Eigenheim zu ergattern. Das führt auch in diesen Lagen langfristig zu steigenden Preisen. Für das Jahr 2017 sind hingegen keine sinkenen Preise zu erwarten. Im Gegenteil - auch in diesem Jahr sollten Häuslebauer mit einem weiteren wenn auch moderaten Preisanstieg rechnen.

Bundesregierung erwägt Bereitstellung von Fördermitteln

Derzeit plant die Bundesregierung die Bereitstellung von Fördermitteln für den Kauf von Wohneigentum in Höhe von 8.000 bis 20.000 Euro. Erst im Dezember 2016 stand Bundesbauministerin Hendricks mit Finanzminister Schäuble im Gespräch, um über einen Eigenkapitalzuschuss für junge Familien zu beraten.

Im aktuellen Entwurf sollen nur Familien eine Förderung erhalten, die auch über ausreichend finanzielle Mittel  verfügen sowie Tilgung und Zinsen begleichen können. Noch im ersten Quartal 2017 soll ein Gesetzentwurf dem Bundestag vorgelegt werden. Kritiker hingegen befürchten wegen der Fördermittel schnell steigend Baupreise, die ihrer Ansicht nach die Fördergelder obsolet macht.

(Bildmaterial: © unsplash.com, © vdp Research GmbH)

22.12.2016 | HausXXL