Wohnungslüftungsanlagen sind wichtig, um der Bildung von Schimmelpilzen durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit vorzubeugen. Sie sorgen außerdem für eine gute Luftqualität und können die Heizkosten senken. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Arten von Lüftungsanlagen es gibt und welche Vor- beziehungsweise Nachteile diese haben.
Die Bauarten von Ventilatoren
Ein wesentlicher Bestandteil von Lüftungsanlagen ist der verbaute Ventilator. Es gibt zwei Haupt-Bau-Arten von Ventilatoren. Den Axialventilator und den Radialventilator. Ein Axialventilator saugt die Luft in einem Winkel von 180 Grad an und stößt sie im selben Winkel wieder aus. Er wird verbaut, wenn hohe Luftmengen mit einem geringen Druck auf kurzen Strecken weitergegeben werden müssen. Axialventilatoren sind platzsparend und kostengünstig.
Ein Radialventilator saugt die Luft in einem Winkel von 90 Grad an. Er ermöglicht das Absaugen von Luft über größere Distanzen. Da Radialventilatoren im Vergleich zu Axialventilatoren deutlich höhere Drücke erreichen, werden diese vorrangig nur in komplexen Lüftungssystemen aus der Industrie verbaut.
Arten von Lüftungsanlagen
Es gibt verschiedene Arten von Lüftungsanlagen, welche für verschiedene Anwendungsbereiche genutzt werden.
Lüftungsanlagen für einzelne Räume ohne Fenster
Wenn Sie nur einzelne fensterlose Räume wie Badezimmer oder Nebenzimmer belüften wollen, können Sie mechanische Einzellüfter, freie Schachtlüftungen oder zentrale Abluftanlagen nutzen.
Dezentrale Lüftung mit Einzellüftern
Dezentrale Lüftungen werden ausschließlich zur Belüftung von einzelnen Räumen genutzt. Sie werden in der Nähe von Fenstern oder Lüftungsschächten verbaut. In der Regel lässt sich der Luftstrom von dezentralen Lüftungen regeln und den Bedürfnissen der Räume individuell anpassen. Auch eine Wärmerückgewinnung ist grundsätzlich mit einer dezentralen Lüftung mit Einzellüftern möglich.
Kontrollierte Wohnungslüftung
Bei einer kontrollierten Wohnungslüftung wird der zu belüftende Raum mit einem exakt festgelegten Luftvolumenstrom belüftet. Dies garantiert eine dauerhaft gute Luftqualität.
Kontrollierte Wohnungslüftungen können in Abluftanlagen und Zu-/Abluftanlagen unterteilt werden.
Abluftanlagen
Bei einer Abluftanlage saugt ein zentraler Ventilator (oder mehrere dezentrale Ventilatoren) die Luft aus den betroffenen Räumen ab und bläst diese nach außen. Frische Luft strömt über in der Außenwand montierte Luftdurchlässe nach. In der gesamten Wohnung entsteht ein minimaler Unterdruck. Hierdurch strömt die frische Außenluft im Querlüftungsprinzip von Wohn- und Schlafzimmern in die Feuchträume.
Abluftanlagen sind einfach und kostengünstig. Sie werden in gut gedämmten und luftdichten Neubauten verbaut. Auch in energetisch sanierten Altbauten können Abluftanlagen verwendet werden.
Zu-/Abluftanlagen
Auch die Zu-/Abluftanlagen funktionieren nach dem Querlüftungsprinzip. Über ein zweites Kanalsystem wird ein Zuluftventilator angeschlossen, welcher frische Außenluft ansaugt. Zu-/Abluftanlagen können zur Wärmerückgewinnung genutzt werden. Die Zuluft wird in diesem Fall von der Abluft erwärmt. Mit einem Erdwärmetauscher kann die Zuluft zusätzlich vorgewärmt und Heizkosten gesenkt werden. Im Sommer kühlt dieses System die Außenluft hingegen ab.
Kompaktgeräte
Auf dem Markt werden auch Kompaktgeräte, welche Räume sowohl Lüften, Kühlen als auch Heizen und die Warmwasserbereitung unterstützen können, für Passivhäuser angeboten.
Die Abluft, welche den Wärmetauscher verlässt, wird hierbei von Luftwärmepumpen noch stärker als bei Zu-/Abluftanlagen gekühlt. Die gewonnene Wärme kann zum Heizen oder für die Warmwasserbereitung genutzt werden.
Das optimale Kanalnetz für Ihre Wohnungslüftungsanlage
Bei dem Kanalnetz, welches die Zu- und Abluft Ihrer Wohnungslüftungsanlage führt, müssen Sie einige Dinge beachten. Die Lüftungskanäle sollten möglichst glatt sein, um den Strömungswiderstand niedrig zu halten. Häufig bestehen die Kanäle aus Faserzement oder verzinktem Stahlblech. Schläuche aus Metall oder Kunststoff sind in den meisten Fällen nicht für Lüftungskanalsysteme zugelassen.
Das Kanalnetz muss regelmäßig gereinigt werden. Hierzu müssen Reinigungsöffnungen in den Luftkanälen vorhanden sein. Das System sollte mindestens alle drei Jahre gewartet und gereinigt werden. Die Filter müssen einmal im Jahr gewechselt werden.