02.07.2014 Die Wohneigentumspotentiale in Deutschland sind nicht ausgeschöpft. In 13 der 16 Bundesländer erlauben aktuelle Einkommen, Hauspreise und Finanzierungsbedingungen eine Wohneigentumsquote von 50 Prozent oder mehr. Das ergab eine Analyse des Berliner Forschungsinstituts empirica im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS Research).
Insbesondere die neuen Bundesländer haben Baureserven
In allen neuen Ländern sowie im Saarland, in Bremen, Niedersachen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sind drei von vier Haushalten in der Lage, ein ortsübliches Eigenheim zu finanzieren. Die Berliner hingegen verfügen über die wenigsten finanziellen Mittel für einen Hausbau, aber auch in der Bundeshauptstadt könnte die Wohneigentumsquote mit rund einem Drittel mehr als doppelt so hoch sein, wie sie derzeit ist.
Eigenkapital und Finanzierung entscheiden über Wohneigentumserwerb
In der Untersuchung wurden Einkommens-Daten des Statistischen Bundesamtes mit Informationen aus der empirica Preis-Datenbank für gebrauchte Einfamilienhäuser zusammengeführt. Herausgefunden wurde, dass der Wohneigentumserwerb im jeweiligen Bundesland machbar sei, wenn:
- bei einem Eigenkapital in Höhe des Jahresnettoeinkommens
- die Finanzierungsbelastung von insgesamt 6 Prozent pro Jahr (Zins und Tilgung)
- 35 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens nicht übersteigt.
Im Süden wenige Zusatz-Potentiale
Dass die Potentiale für die eigenen vier Wände nun schon seit längerem so gut sind, liegt laut LBS Research daran, dass seit Mitte der 90er Jahre in Deutschland die Zinsen stark gesunken sind, die Hauspreise zugleich aber lange Zeit stabil geblieben und die Einkommen insgesamt moderat gewachsen sind. In der Analyse nach Bundesländern wird deutlich, dass insbesondere im wirtschaftsstarken Süden wegen der hohen Immobilienpreise nicht so große Zusatz-Potentiale vorhanden sind.
Wohneigentumsquote steigt langfristig
Laut LBS Research wirken sich die günstigen Bedingungen mit immer noch moderatem Preisniveau und anhaltend guten Finanzierungskonditionen auch langfristig auf die weitere Entwicklung der Wohneigentumsquoten aus. Dies wird auch beim Wohnungsneubau deutlich, der im vergangenen Jahr mit einem Plus von fast 46 Prozent gegenüber 2010 deutlich angesprungen sei.
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