Walmdachhaus
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Was ist ein Walmdachhaus?
Wer sich einmal mit den verschiedenen Hausarten und ihre Dachformen beschäftigt hat, wird möglicherweise auf Begriffe wie Schopfdach, Haubendach oder holländisches Dach gestoßen sein. All diese Begriffe bezeichnen ein und dasselbe – nämlich ein sogenanntes Walmdach.
Doch wie sieht ein Walmdach eigentlich aus?
Darunter versteht man ein Dach, das an allen Seiten abfallend ist. Es besitzt sozusagen nicht nur auf der Traufseite, sondern auch auf der Giebelseite geneigte Dachflächen. Diese giebelseitigen Dachschrägen werden als Walm bezeichnet. Daher auch der Name – Walmdach.
Vorteile & Nachteile: Warum sollten Sie ein Haus mit Walmdach bauen?
Ein typisches Merkmal des Walmdachs sind die vielen Dreieckskonstruktionen. Diese geneigten Dachflächen führen zu einer besonderen Stabilität des Daches und bieten zudem eine geringere Angriffsfläche für Wind. Freistehende Häuser mit Walmdach sind daher besonders gut vor starkem Wind und Unwettern geschützt, weshalb man sie vor allem in Süddeutschland und in den Alpenregionen findet. Durch die stabile Architektur kann ein Walmdach höhere Windlasten bei weniger Holzverbrauch in der Dachstuhlkonstruktion tragen als ein Flachdachhaus oder Satteldachhaus.Vorteile eines Walmdachs | Nachteile eines Walmdachs |
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Welche Dachneigung können Sie beim Walmdach wählen?
Um wieviel Grad Ihr Walmdach geneigt sein soll, hängt von Ihrem persönlichen Geschmack und Ihren Plänen für das Dachgeschoss ab. Klassische Walmdächer, wie man sie bei Stadtvillen oder bei mediterranen Häusern sieht, besitzen eine Dachneigung von 25 Grad. Allerdings sind Sie nicht darauf festgelegt, denn es ist prinzipiell möglich Walmdächer mit 18 bis hinauf zu 35 Grad Neigung einzudecken. Bei sehr alten Häusern findet man manchmal sogar Neigungen von bis zu 60 Grad.
Beim Walmdachhaus müssen auch nicht alle Dachschrägen mit gleicher Dachneigung gebaut werden. Es besteht die Möglichkeit ein Walmdach mit unterschiedlichen Dachneigungen zu errichten. So können beispielsweise die beiden Walme mit einer Neigung von 20 Grad versehen und die Traufseiten mit 32 Grad Neigung gebaut werden.
Das Walmdach – Welche Dachziegel eignen sich dafür?
Je nach Neigung kommen verschiedene Eindeckungen für Ihr Walmdach infrage. Aber Achtung: Wenn Sie sich für ein sehr flaches Walmdach mit einer geringen Neigung entschieden haben, sollten Sie unbedingt die Mindestneigung beachten, die der Hersteller für seine Dachziegel angibt.
Welche Ziegel eigenen sich für welche Dachneigung:
- Bis etwa 15 Grad: Wasserdichtes Unterdach Pflicht, da Ziegel nicht genügend ableiten
- 15 bis 22 Grad: Mit bestimmten Betondachsteinen regensicheres Dach möglich
- Ab etwa 22 Grad: Sichere Eindeckung mit Tonziegeln möglich
Was kostet ein Walmdachhaus?
Was ein Walmdach kostet, lässt sich kaum pauschal beantworten, da sich die Kosten für ein Walmdach aus vielen Dingen zusammensetzen. Da wäre zum einen der Dachstuhl, der zwar oft als Pfettendach, aber manchmal auch als Sparrendach ausgeführt wird. Je nach Material, Aufbau und Komplexität können die Kosten für die Dachkonstruktion stark variieren. Zum anderen gehören zur Preiskalkulation fürs Walmdach auch die Kosten für die gewählte Eindeckung hinzu. Je nach Neigungswinkel, Dachfläche und Qualität des Ziegels kommen auch hier starke Preisunterschiede zustande. Wer genau wissen möchte, was sein Walmdach kostet, der sollte bei verschiedenen Anbietern nachfragen und sich ein ausführliches Angebot machen lassen.
Modernes Fertighaus mit Walmdach bauen
Als Fertighaus gelten Häuser, die in vorgefertigten Teilen zur Baustelle gebracht und dort zusammengesetzt werden. Auch Strom- und Wasserleitungen werden teilweise bereits im Werk verlegt. Dieses Vorgehen steht im direkten Gegensatz zum Massivhaus, bei dem noch wirklich Stein auf Stein gesetzt wird bis das fertige Haus steht.
Auch beim Fertighaus haben Sie die Möglichkeit sich für ein Walmdach zu entscheiden. Auch hier gelten die bereits genannten Vorteile der Walmdachkonstruktion. Hinzu kommt, dass Sie die Bauzeit für Ihr Traumhaus durch die vorgefertigten Module stark verkürzen und auch finanziell bei guter Kalkulation einiges sparen können. Angehende Bauherren sollten daher ein Fertighaus mit Walmdach durchaus in Betracht ziehen.
Die verschiedenen Arten des Walmdachs
Walmdach ist nicht gleich Walmdach. Es gibt verschiedene Arten und Bauformen, die sich angehende Bauherren anschauen sollten, um eine qualifizierte Entscheidung darüber zu treffen, welche Bauweise für sie die Richtige ist. So unterscheidet sich die Ausführung des Walmdachs beispielsweise anhand verschiedener Ausstattungsmerkmale.
So findet man –
Walmdächer mit und ohne Dachüberstand: Heutzutage werden die meisten Häuser mit einem Dachüberstand gebaut. Aus gutem Grund. Ein Überstand dient dazu Fassade, Türen und Fenster vor Wind und Wetter zu schützen. Ein Walmdach ohne Dachüberstand sollte daher nur in Erwägung gezogen werden, wenn die Fassade robust genug ist, um der Witterung lange standzuhalten und Ihnen die oft befremdlich wirkende Optik wirklich gefällt.
Walmdächer mit Kniestock: Als Drempel oder Kniestock wird eine über die Rohdecke des Dachgeschosses hinaus gemauerte Außenwand verstanden, auf der das Dach aufliegt. Dies bietet vor allem für ausgebaute Dachgeschosse den Vorteil, dass mehr Platz unter der Dachschräge zur Verfügung steht. Gerade beim Walmdach mit seinen vielen Schrägen kann ein Kniestock für einen signifikanten Platzgewinn sorgen.
Weiterhin gibt es Sonderformen in der Ausgestaltung des Walms wie:
- das Krüppelwalmdachhaus
- das Fußwalmdach
- der Niedersachsengiebel
Fragen und Antworten zum Walmdachhaus
Was ist besser: Walmdach oder Satteldach?
Ob ein Walmdach oder Satteldach besser für Ihr Eigenheim ist, hängt vor allem davon ab, was Sie von Ihrer Dachkonstruktion erwarten. Möchten Sie viel Platz im Dachgeschoss, um es sogar auszubauen, dann engt Sie ein Walmdach mit seinen vier Schrägen möglicherweise zu sehr ein. Wohnen Sie jedoch in einer Region mit starken Stürmen und heftigen Regenfällen, dann lohnt sich die Investition in ein robusteres Walmdach sicherlich.
Was ist billiger? Ein Walmdach oder ein Satteldach?
Preislich erweist sich der Aufbau eines Walmdachs oft teurer im Vergleich zum Satteldach, wobei es bei guter Kalkulation auch Ausnahmen zur Regel geben kann. Jedoch der beim Walmdach verminderte Wohnraum, wodurch mögliche Mieteinnahmen geringer ausfallen, sowie der Einsatz teurerer Gauben anstelle von einfachen Fenstern, lassen das Satteldach meist als kostengünstigere Alternative erscheinen.
Sind Photovoltaik-Anlagen auf dem Walmdach installierbar?
Auf dem Walmdach lässt sich problemlos eine Solaranlage unterbringen. Aufgrund der vier vorhandenen Dachschrägen bietet es sogar deutlich mehr Platz für die Belegung mit PV-Modulen als beispielsweise ein Sattel- oder Pultdachhaus.
Worin besteht der Unterschied zwischen einem Walmdach und einem Zeltdach?
Zwar besitzen sowohl das Walmdach als auch das Zeltdach vier Dachflächen und keine Giebel, der Unterschied besteht allerdings darin, dass das Walmdach immer einen Dachfirst hat. Beim Zeltdachhaus hingegen, auch Pyramidendachhaus genannt, berühren sich die vier Dachflächen in einer gemeinsamen Spitze.
Wie lange hält ein Walmdach?
Wie lange ein Walmdach hält lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn zum einen kommt es bei der Lebensdauer auf den Unterbau, sprich den Dachstuhl an. Zum anderen hängt sie von der Art der gewählten Eindeckung ab. Hinzu kommen die Stärke und Art der Witterung, die das Dach aushalten muss. Generell lässt sich nur sagen, dass ein Walmdach im Vergleich zu anderen Dacharten sich als robust und stabil erwiesen hat, da die Dreieckskonstruktionen Wind und Wetter sehr gut ableiten.
(Bildmaterial: v.o.n.u. © Shannon derivative work: Malyszkz [CC-BY-SA-3.0 oder GFDL], via Wikimedia Commons, © Uli Carthäuser / PIXELIO, © Lukarna / dormer (Krzysztof Lis/Flickr, CC BY-SA 2.0), © Reiner Wellmann - fotolia.com)